Der Schlagzeuger von Zwitschermaschine (DSVZ): ROM

1983: In Westberlin erscheint bei AGGRESSIVE ROCKPRODUKTIONEN eine Split-LP, die durch den Aufdruck »DDR von unten – Schallplatte mit 2 Gruppen und Textbeilage« Aufmerksamkeit erregt. Eine der Ost-Bands heißt Vierte Wurzel aus Zwitschermaschine, die auch dadurch speziell ist, dass sie gemeinsam mit Ralf Kerbach (Maler, git), Matthias Zeidler (Dichter, bg), Wolfgang Grossmann (Schauspieler, dr) drei solistisch Singende hat, die außerdem jeweils ihre Texte selbst schreiben: Cornelia Schleime (Malerin, Dichterin), Michael Rom (Dichter), Sascha Anderson (Dichter). Auf der West-Platte hört man jedoch fast nur Sascha mit Combo; das gezählt überwiegende Restmaterial der anderen beiden fehlt auffällig.

2020/2021: Angeregt durch das Herausgeben von Michael Roms Buch »will nicht zu den großohrigen elefanten« (Verlag Vorwerk 8, Berlin 2018), in dem sich die Texte Roms (der 1991 bei einem Raubüberfall vom Täter ermordet worden war) finden, aktiviert der Schlagzeuger von Zwitschermaschine seine Erinnerungen und versammelt Musiker und den Fehlfarben-Sänger Peter Hein, die diese Songs wiederbeleben. So wird Altmaterial rekonstruiert und Tanzmusik hergestellt, die mit Michael Roms nicht entgrateter Dichtung Punk, Freestyle und Expressionismus annektiert. Deswegen gibt es jetzt eine neue Platte »ROM«, die bei Rundling-Records (RL 27) erscheint. Dabei sind Peter Hein (voc), Aniqo (voc), Pegman (git), Jörg Schittkowski (bg, git), Rajko Gohlke (bg), Josi (bg), Serge (dr), Wolfgang Grossmann (voc, dr).

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